Tobias
Reis: Alles unternehmen, um mehr aus unserem Markt zu machen
SPD
Fraktion fordert Gesamtkonzept, neue Marktordnung und mehr Stromanschlüsse
„Wochenmärkte
sind Juwelen für jeden Ort“, meint der SPD-Stadtverordnete Tobias Reis und
ergänzt mit Blick auf den Darmstädter Markt, „wir haben hier einen Rohdiamanten,
den wir noch schleifen müssen, damit er mehr Facetten bekommt und attraktiver
wird. Es wäre eine Schande, ihn weiter so dahin dümpeln zu lassen.“ Daher
wollen die Sozialdemokraten die dringend nötige Weiterentwicklung des Marktes
mit vorantreiben. Hierfür fordern sie, die Marktsatzung zu überarbeiten,
Stromanschlüsse und Logistik zu erweitern sowie ein Konzept zu erstellen, das
sich an erfolgreichen Beispielen in der Region orientiert.
Blickpunkt
Wochenmarkt: Pulsierendes Markttreiben zeigt sich in benachbarten Großstädten,
in Darmstadt dagegen zeigt sich Tristesse. Geschwärmt wird in der Schwarmstadt
womöglich woanders, aber bestimmt nicht über den Wochenmarkt. „Hier liegt viel
Potenzial brach“, meint Reis. Das will er ändern, denn „ein attraktiver Markt
wäre ein Gewinn für uns alle, für die Bevölkerung ebenso wie für die
Gewerbetreibenden.“
Wie Reis
erläutert, gilt es in der Stadt- und Regionalplanung als unbestritten: Attraktive
Wochenmärkte sind weit mehr, als Einkaufsgelegenheiten für regionale Produkte.
Sie werten die Innenstädte auf, steigern die Aufenthaltsqualität, schaffen
Kommunikationsräume und Begegnungsorte. Obendrein gelten sie als probates
Mittel, die Geschäfte der ortsansässigen Einzelhändler und Gastwirte
anzukurbeln.
„Als ebenso
unbestritten gilt es in Darmstadt, dass unser Markt vor dem alten Rathaus noch
Nachholbedarf hat“, stellt der SPD-Stadtverordnete fest. „Verglichen mit den
Wochenmärkten in Wiesbaden, Mainz, oder Offenbach sieht es bei uns eher traurig
aus.“ Damit will er sich nicht abfinden. Er ist überzeugt: „Wir
Kommunalpolitiker sind hier in der Pflicht. Wir müssen alles unternehmen, um
mehr aus unserem Markt zu machen.“ Das heißt zunächst: Mehr Stände. Deshalb
fordert Reis, die hierfür nötige Logistik aufzurüsten. Denn wie er aus der
Antwort des Magistrats auf seine Große Anfrage zum Markt erfuhr, können
aufgrund der Stromanschlüsse gar keine weiteren Stände mit Strombedarf
untergebracht werden.
Nächster
Meilenstein auf dem Weg zu einem Markt mit Flair ist für Reis eine
Überarbeitung der Marktordnung, damit überhaupt mehr Abwechslung einziehen
darf. Vor Augen hat er hierbei vor allem die Beispiele aus anderen Städten, wo
Stände mit Speisen- und Getränken selbstverständlich sind. Daher freute er sich
dieser Tage über die Neuigkeiten aus dem Rathaus: Einmal im Monat soll es nun,
auf Wunsch vieler Kunden, einen Weinstand auf dem Darmstädter Wochenmarkt
geben. „Mit diesem Zugeständnis hat die Stadtregierung Größe bewiesen. Denn die Forderung nach einem solchen Stand kam eben nicht
aus eigenen Reihen, sondern vom SPD-Ortsverein Mitte. Das war nämlich ein Ergebnis
der Bürgerumfrage, die unsere Mitglieder mit großem Erfolg im vergangenen Jahr durchgeführt
hatten“, erläutert Reis. Fünf Monate lang hatten die Sozialdemokrat_innen aus
Mitte die Wünsche der Bevölkerung eingeholt, nahezu 300 Bürgereingaben
ausgewertet. In der jetzigen Umsetzung offenbart sich für ihn eine
Haltung der Stadtregierung, die er begrüßt. „Das zeigt, dass wir hier alle
zusammen arbeiten können, über Parteigrenzen hinweg – zumindest, wenn es um
unseren Markt geht.“
Deshalb ist Reis
auch recht zuversichtlich, was seine dritte Forderung anbelangt: Die Erstellung
eines Gesamtkonzeptes für den Darmstädter Wochenmarkt. „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer und ein Weinstand noch keinen
lebendigen Markt mit Flair. Aber es ist ein Anfang. Und darauf müssen wir jetzt
aufbauen.“