Mit Nachdruck unterstützen die SPD-Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) und der SPD-Ortsverein Darmstadt-Mitte die gewerkschaftliche Forderung, den Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen durch eine rasche und wirksame gesetzliche Regelung zu beenden. Zuvor hatte DGB-Regionssekretär Horst Raupp auf den Vorstandssitzungen von SPD und AfA die parteipolitisch motivierte Blockadehaltung der CSU scharf kritisiert, die sich weigert, den von ihr selbst unterschriebenen Koalitionsvertrag umzusetzen und den Missbrauch von Werkverträgen und Leiharbeit zu unterbinden.
„Die sich „christlich“ nennende CSU ist offenbar nicht willens, dem fortgesetzten Lohn- und Sozialversicherungsbetrug mit einer klaren gesetzlichen Regelung endlich einen Riegel vorzuschieben“, machte Raupp deutlich. „Hunderttausende hart arbeitende Menschen, darunter auch viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hier in Darmstadt und in Südhessen, die darauf gehofft haben, endlich für gleiche Arbeit auch gleiches Geld zu bekommen, werden damit von der CSU um einen fairen Lohn betrogen“. Der von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles vorgelegte Gesetzentwurf sei bereits das absolute Minimum dessen, was unverzüglich durchgesetzt werden müsse. Weitere Abstriche dürfe es nicht geben: „Die Forderung des DGB ist gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Mit dem Lohndumping und der Zwei-Klassen-Gesellschaft in den Betrieben muss endlich Schluss sein“. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, ruft der DGB am 9. April zu einer Protestkundgebung in München auf. Auch von Darmstadt aus fahren Busse.
Andreas Trägler, Vorsitzender der AfA, und Tobias Reis, Vorsitzender der SPD Darmstadt-Mitte, sagten dem DGB ihre volle Unterstützung zu: „Eine wirksame Bekämpfung des Missbrauchs von Werkverträgen und Leiharbeit ist längst überfällig. Der Grundsatz gleiches Geld für gleiche Arbeit muss politisch endlich durchgesetzt werden, auch gegen den Widerstand der CSU. Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten stehen an der Seite der Gewerkschaften“.