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SPD Darmstadt Mitte bemängelt unausgewogene Mittelverteilung bei Schulsanierungen

1. Februar 2016

Der Ortsverein SPD Darmstadt-Mitte hat sich in den letzten Wochen intensiv mit dem Thema „Beschaffenheit der Schulen in Darmstadt“ beschäftigt. Hierbei stellten die Mitglieder fest, dass bei vielen Darmstädter Schulen ein hoher baulicher Sanierungsbedarf besteht und es auch des Weiteren an materieller Unterstützung mangelt.

Jörg Ihle, Schriftführer im Vorstand und Kandidat für die Kommunalwahl stellt fest: „Es macht den Anschein, dass lediglich so genannte Vorzeigegymnasien und Grundschulen des bevorzugten Wählereinzugsbereichs von Grünen und CDU eine angemessene Ausstattung und Instandhaltung erfahren.“ Die Gesamtschulen, insbesondere die integrierten – von den Grünen einst bildungspolitisch an oberster Stelle gehandelt – werden dabei eindeutig benachteiligt. So stellt der Ortsverein fest, dass beispielsweise das Dach der neuen Turnhalle an der Mornewegschule viel zu niedrig gebaut werden soll. „Ich kann mir nicht vorstellen, wie man in einer solchen Halle mit 5,80m hohen Decke Volleyball, Badminton, Fußball oder Basketball spielen kann. Auch der Vereinssport dürfte darunter leiden, stellt Patricia Rossbach, ebenfalls Kandidatin für die Kommunalwahl, fest. Auch bzgl. der Altbausanierung an dieser Schule gibt es allerhand zu erledigen.
Die Heinrich-Hoffmann-Schule ist „kurz vor dem Einsturz“ und soll seit Jahren durch einen Neubau ersetzt werden.

Des Weiteren kritisiert der Ortsverein die mangelnde Transparenz, insbesondere bezüglich der Entscheidungsprozesse über die Reihenfolge der Baumaßnahmen bei (dem) IDA, dem städtischem Schulbauinstanthalter. Nach welchen Kriterien kommt eine Schule in den „Genuss“ einer Sanierung?
Dazu Ralf Drage, Beisitzer im Ortsverein: „Die Aufstellung einer aktualisierten und begründeten Sanierungsrangliste aller Darmstädter Schulen wäre ein zentraler Schritt. Weiterhin sind die Schulpersonalräte, Schüler-und Elternvertreter seitens der IDA in den Entscheidungsprozess einzubinden. Derzeit werden lediglich die Schulleiter unregelmäßig und unvollständig informiert. Die zukünftigen Unterbringungsbedarfe für Flüchtingsbeschulungen erhöhen die Dringlichkeiten dieser Forderungen.“ Offensichtlich haben weder Reißer noch Zuschke es bisher geschafft Transparenz für die Arbeitsweise von IDA herzustellen.

Der SPD-Ortsverein Mitte erfuhr aus Kreisen der Lehrergewerkschaft GEW weiterhin von vielen nicht hinreichend nutzbaren PC-Einrichtungen. „Gerade heutzutage ist es immens wichtig, dass SchülerInnen mit den neuen Medien vertraut werden. Es bringt nichts zu wissen, welches das lustigste Video auf youtube ist, es ist wichtig zu wissen, wie man youtube effektiv nutzen kann, so Yasemin Aslan“, stellvertretende Vorsitzende im Ortsverein. Über eine angemessene IT-Ausstattung hinaus benötigen die Schulen an erster Stelle auch eine professionelle Administrierung, für die die Stadt idealerweise eine zentrale Lösung anbieten sollte.

Weiterhin werden in Darmstadt zunehmend private kostenpflichtige Schulen im Schul- und Berufsschulbereich etabliert. Dabei sieht der Ortsverein nicht nur die Chancengleichheit in der Bildung schwinden, sondern auch gleichzeitig die Abhängigkeit der Sozialen Herkunft in den Bildungswegen steigen. „Bildung darf nicht an private Profitinteressen ausgeliefert werden. Als Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten setzen uns für kostenlose Bildung für alle ein“, so Horst Raupp, ebenfalls stellvertretender Vorsitzender im Ortsverein.

„Der Ortsverein hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, politisch alles Mögliche zu unternehmen, um die beschriebenen Mängel flächendeckend zu beseitigen. Wir möchten, dass alle Schulen gleich behandelt werden. Bildung ist der wichtigste Grundstein unserer Gesellschaft, deshalb muss in diesen investiert werden“, so Tobias Reis, Vorsitzender des Ortsvereins.